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13.07.2015
THE GLOBAL FINE ART „Fotografien sind stark unterbewertet“


Kunst erhält als Investmentobjekt zunehmend Beachtung. Arne Freiherr von Neubeck berät mit Partnern seit 2011 im Bereich des Art Investments und hat 2014 die ‚The Global Fine Art GmbH’ gegründet und sich dabei ganz auf internationale Fotokunst fokussiert. Im Interview erklärt er, wie er sowohl Privatanleger als auch institutionelle Investoren von Kunst als Geldanlage überzeugen möchte
Von Andrea Wörle
Finanzmonitor:Herr von Neubeck, Kunst als Investment boomt momentan, gleichzeitig warnen viele vor einer Blasenbildung. Warum haben Sie sich mit Ihrer Global Fine Art GmbH auf die Nische Fotografie spezialisiert?
Arne Freiherr von Neubeck: Wir möchten das Thema Kunstinvestments kaufmännisch lösen. Gerade deshalb bieten sich Fotografien an, da sie als noch neue und moderne Kunstform gut dokumentiert sind. Zudem geschieht die Preisgestaltung sehr transparent. Da Foto-Serien in der Regel nicht einmalig, sondern in kleinen Editionen an den Markt gebracht werden, haben sie durch die stattfindenden Verkäufe einen sehr guten Überblick über den Marktwert der Fotografie. Der dritte Grund ist der relativ günstige Einstiegspreis – selbst bei international renommierten Fotografen.
Finanzmonitor: Wie erkennen Sie den Wert eines Bildes?
Neubeck: Die Wertigkeit einer Fotografie ergibt sich zunächst aus dem Handwerk, das man erlernen kann und ist daher messbar. Auch wenn es Ausnahmen wie Vivian Maier gibt, die nie ausgebildete Fotografin war, aber scheinbar außerordentliches Talent hatte. Daneben zählen weitere Faktoren, etwa wie stark ein Künstler bereits im Markt etabliert ist, in welchen Sammlungen er präsent ist und wo er schon ausgestellt hat.
Finanzmonitor: Mit welchen Galerien arbeiten Sie zusammen?
Neubeck: Wir arbeiten mit einer Art Advisory-Gesellschaft im Hintergrund, die als Schnittstelle zu vielen Galerien fungiert. Dazu gehören beispielsweise Howard Greenberg und Edwynn Houk in New York City, Paradise Row in London und, sehr wichtig für uns, Thomas Zander in Köln.
Finanzmonitor: Abgesehen vom günstigen Einstiegspreis, was unterscheidet ein Investment in Fotos von Investments in andere Kunstgegenstände?
Neubeck:Wenn man sich die Frage stellt, welche Kunstgegenstände haben künftig das größere Potenzial, lautet die Antwort von Prof. Roman Kräussl: „Contemporary, Contemporary, Contemporary“ (zeitgenössische Kunst, Anm. d. Red.). Wir sind daher ebenso der Meinung, dass Fotografie eine große Zukunft hat — gerade wenn man sich die stattlichen Zuwachsraten von Fotografien auf Auktionen ansieht.
Finanzmonitor: Wie lässt sich mit Kunst als Investmentvehikel Geld verdienen?
Neubeck:Wir bieten mit unserer Gesellschaft The Global Fine Art GmbH drei Durchführungswege. Erstens stellen wir für eine Summe in beliebiger Größenordnung ein Portfolio mit internationalen Künstlern zusammen, das von Experten bewertet wurde und von einer international tätigen Versicherung dokumentiert ist. Zweitens stellen wir ab Investitionssummen von 100.000 € individuelle Portfolios zusammen, gerne unter Berücksichtigung besonderer Wünsche. Drittens bieten wir ein Festzinskonzept an. Dabei leihen uns Anleger für einen Zeitraum von 30 Monaten Geld und erhalten am Ende 15 Prozent Zinsen für ihr eingesetztes Kapital. Diese Zinsen erwirtschaften wir mit dem Kauf und dem Verkauf von Fotokunst.
Finanzmonitor: Gibt es für institutionelle Investoren die Möglichkeit bei Ihnen Geld anzulegen?
Neubeck: Ja, sehr gerne. Wir können im Moment ein Portfolio von bis zu 24 Millionen Euro bedienen. Noch größere Volumina sind ebenso möglich, wir würden dafür jedoch etwas mehr Zeit benötigen.
Finanzmonitor: Wer sind Ihre Kunden?
Neubeck: Die letzten Mittel haben wir von Privatinvestoren erhalten. Allerdings führen wir aktuell viele Gespräche mit institutionellen Investoren, mit Köpfen aus dem Private Banking sowie mit Family Offices.
Finanzmonitor: Der Kunstmarkt hat dennoch ein überschaubares Volumen. Prof. Kräussl nennt ein Volumen von 90 Milliarden Euro. Würden mehr große Investoren einsteigen, könnte das erhebliche Verwerfungen mit sich bringen. Wie sicher ist ein Kunstinvestment?
Neubeck: Der Markt ist tatsächlich relativ klein und wir müssen häufig mit Schätzungen arbeiten. Allerdings wurden 2014 gemäß dem TEFAF Art Market Report rund 51 Milliarden Euro auf dem Kunstmarkt umgesetzt. Jemand der in Kunst investiert, muss Zeit mitbringen, da die Schwankungen relativ groß sein können. Der Trend ist aber klar: Langfristig geht es nach oben, wobei ich das auf international etablierte Kunst beziehen möchte. Beispielhaft sieht man die teilweise extreme Entwicklung an einzelnen Fotografien, wie „Parade“ von Robert Frank aus dem Jahr 1955. Im Jahr 1994 lag der Preis bei 3.644 Euro, zwanzig Jahre später wurden bereits 89.700 Euro realisiert. Das entspricht einem jährlichen Zuwachs von 118 Prozent gegenüber dem Kaufpreis.
Finanzmonitor:Wie viel Geld würden Sie in Kunst investieren?
Neubeck:Ich denke 10 bis 20 Prozent seines Vermögens in Kunst zu investieren, ist im Rahmen einer strategischen Asset Allocation vernünftig.
Finanzmonitor: Tun Sie das auch selbst?
Neubeck: Selbstverständlich. Ich würde gerne mehr kaufen, aber als Vater von vier Kindern ist das nicht immer so einfach (lacht). Meine Philosophie ist jedenfalls: bis zu 20 Prozent des Vermögens in Kunst zu investieren, ist nicht verkehrt.
Finanzmonitor: Was hängt bei Ihnen an der Wand?
Neubeck: (Lacht). Bei mir hängen Fotografien von Robert Lebeck, einem der wichtigsten deutschen Fotojournalisten, die im Übrigen mit Preisen um die 1.000 Euro bezahlbar sind. Daneben bin ich Fan von Andy Warhol und habe verschiedene limitierte Drucke an der Wand. Exemplare wie beispielsweise von Lee Friedlander liegen dann doch lieber im Zollfreilager.
Finanzmonitor: Welche Fotografen begeistern Sie noch?
Neubeck: Edward Weston und Walker Evans aus den USA und natürlich August Sander aus Deutschland. Und Vivian Maier ist schon besonders. Da schlägt das Herz höher. Es ist einfach beeindruckend was sie geschaffen hat, ohne zu Lebzeiten Würdigung zu erfahren.
Finanzmonitor: Welche Unternehmensziele haben Sie sich für die kommenden Jahre gesteckt und wie werden sich Fotografien als Anlageobjekte entwickeln?
Neubeck: Wir möchten Kunst in Deutschland als Investment etablieren und eben nicht nur den Kauf von Kunst an sich propagieren. Das funktioniert aber nur im Einklang mit Künstlern und Galeristen. Das heißt wir würdigen die Kunst, arbeiten nicht gegeneinander, sondern miteinander. Ich denke da haben wir schon viel geschafft.
Grundsätzlich bin ich vom Zuwachs der Fotografie überzeugt. Die Frage nach einer Blase stellt sich auch nicht wirklich, solange man Preisentwicklungen nüchtern analysiert. Natürlich gibt es bestimmte Bereiche, die zur Überhitzung neigen. In der breiteren Masse haben Fotografien enormes Potenzial, da sie generell stark unterbewertet sind, eben auch von international etablierten Künstlern.
Pressekontakt: The Global Fine Art GmbH – Das Kunstinvestment.
Dr. Arne Frhr. von Neubeck, Geschäftsführender Gesellschafter
The Global Fine Art GmbH
HRB 28702, Sitz: Augsburg
Kurzes Geländ 7
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Geschäftsführender Gesellschafter: Dr. Arne Frhr. von Neubeck, LL.M.Eur.